Das Land des Lächelns
Das modische Mailand in asiatischer Hand
Unter Schwestern – die Mannequins Giulia Bonetti und Claudia Bonetti vor der Modenschau „JZ Juzui“ (Bild: Christian Janssen)
Für Zheng Anzheng, den Gründer und Präsidenten der Anzheng Fashion Group Co., Ltd., stand Mailand für Mode und Dessin auf internationalem Niveau, so daß er gerade von Mailand aus die chinesische Mode auf die Welt bringen wollte. Für den kreativen Leiter Liu Ming gab es im Westen mehr Sensibilität für Mode, so daß er die Kollektion dem europäischen Geschmacke anpaßte. Unter dem Motto „Cloud Nine“ in der Bedeutung des siebten Himmels waren Glück und Freude die Themen dieser Kollektion, weshalb das vierblättrige Kleeblatt oft als Symbol auftauchte. Liu Ming widmete die Kollektion einer aktiven, dynamischen, eleganten und anspruchsvollen Frau bar jeder Unterwürfigkeit gegenüber einem Manne. Die Kollektion stellte eine Synthese zwischen Büro, Freizeit und Party dar. Es galt, eine perfekte Balance zwischen innerer und äußerer Schönheit herzustellen. So kamen weiche Hosen, Bleistiftröcke und Kleider mit asymmetrischen Schnitten zusammen. Für die Freizeit gab es komfortable Kleidungsstücke in beruhigenden Tönen wie Lavendelblau, Veilchenblau, Kakaobraun, Sahneweiß und Zinngrau. Fließende, weiche, weite Hosen streichelten den Körper. Mäntel umhüllten den Körper ohne Zwang. Pullover waren so groß wie ein Schutzkokon. Kaum fühlbare Blusen wiesen Schleifen an Halsausschnitte oder Ärmeln auf.
Für den Abend, das heißt für das Spiel mit der Verführung zwischen Geheimnisse und Romantik, standen Kleider im Mittelpunkte. Schwarz, Grau, Lila, Pfauenblau und Weinrot kamen in verschiedenen Schattierungen vor. Fransen, Falten und Perlenapplikationen waren das Leitmotiv. Falten oder Rippen kreuzten majestätische, lange Kleider. Aus transparenter Spitze bestanden Kleider mit asymmetrischem Ausschnitte, und zwar entweder in Minilänge mit einer gemalten Blumenkrone auf Brust- und Rückenhöhe oder in Midilänge, dann schmal, mit einer Schnalle, welche das vierblättrige Kleeblatt als Motiv zierte. Daneben war der Weg frei für einen Hosenanzug mitsamt schmaler Jacke mit Fransen in edler Verarbeitung. Es wurde klar, daß sich die Mode aus China durch Innovation und Qualität unaufhaltsam ausbreitet. Dies brachte die chinesische Schauspielerin, Sängerin und Markenbotschafterin Tamia Liu alias Liu Tao als besonderen Gast zum Lächeln.
Im Spazio Cavallerizze des Nationalmuseums der Wissenschaft und Technologie Leonardo da Vinci zeigte der japanische Modeschöpfer Atsushi Nakashima eine Kollektion, wobei die Devise lautete: „Erbe der von der Geschichte geschaffenen bildenden Kunst. Regressionsdenken.“ Das komplexe Jacquardtuch beruhte auf einer Handwerkskunst, wo Schablonen mit militärischer Spezifikation eingesetzt worden waren. Das von Menschenhand gefertigte, feine und luxuriöse Wildleder „Ultrasuede®“, in einen dünnen Schlitz ausgerollt und geschnürt, war das Grundmaterial für einzigartige Gestricke für leichte und bequeme Kleidungsstücke. Unter dem Motto „ENDRECHERI“ war ein altertümlicher Fisch das Motiv für Näharbeit und Jacquardgestrick. Demgegenüber stellte ein Kreis die Sonne dar, während ein Dreieck für die Berge stand; neben dem Markenlogo „A“ symbolisierte beides Japan als das Land der aufgehenden Sonne. Zusammen bildeten sie eine von Fischschuppen inspirierte Bahn. Eine auf den Millimeter genaue Technologie für Maßanfertigungen sowie ein Anzugstuch mit hochwertiger Unterlage und Platinstreifen bedeuteten für Atsushi Nakashima den echten Stil, der Orthodoxes respektierte, aber neue Dinge beinhaltete. Die Technologie „Advanced.Down.System (ADS)“ ermöglichte durch besondere Bänder neue Tiefenstrukturen mit freieren, leichteren und wärmeren Tiefen. Obendrein gab es im Bereiche der Kosmetik eine Zusammenarbeit mit der Estlab Co., Ltd., aus Japan.
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