Nichts ist so, wie es scheint
Die Mode und das Fernweh
Nur noch einen Augenblick – die Mannequins Sarah Boursin und Bruna Lüdtke vor der Modenschau „ΛTSUSHI NΛKΛSHIMΛ“ (Bild: Christian Janssen)
Für seine Prêt‑à‑porter-Kollektion für den Frühling und Sommer 2018 löste Atsushi Nakashima verschiedene Gegenstände auf und verschmolz sie zu einer Sache. So beschnitt er klassische Kleidungsstücke wie Trenchcoat, Mods-Mantel, Jeansjacke und Hoodie am Körperteile und paßte sie mit besonderen Verschlüssen frei an. Das gesamte Körperteil wurde geometrisch aufgelöst und rekonstruiert, indem Farben, Muster und verschiedene Materialien zu einem Motive zusammengestellt wurden. Eigens für die Modenschau am 20. September 2017 im Spazio Cavallerizze des Nationalmuseums der Wissenschaft und Technologie Leonardo da Vinci mixte der japanische Sänger, Komponist und Schauspieler Tsuyoshi Domoto eigene Musikstücke. Eine besondere gesangliche Einlage fügte Rosalba Pippa alias Arisa, eine italienische Sängerin, Schauspielerin und Schriftstellerin, die mit ihrem Liede „Controvento“ den Musikwettbewerb in San Remo im Jahre 2014 gewonnen hatte, hinzu.
Im Palazzo Reale unternahm der Modeschöpfer Cristiano Burani aus Carpi bei Modena unter dem Motto „
Wie die exotische Inselkette Hawaii Cristiano Burani elektrisierte, so erschienen Rocco Adriano Galluccio Lagunen als kleines Paradies. Der aus Caserta stammende und in Mailand tätige Modeschöpfer zeigte im Spazio Cavallerizze des Nationalmuseums der Wissenschaft und Technologie Leonardo da Vinci mit der Kollektion „PARADISE LAGUNA“ seiner Marke „ALCOOLIQUE“ eine zauberhafte Welt aus Korallen und Meerjungfrauen. Die Geschichte dieser magischen Welt, wo Erde und Wasser ihre jeweiligen Besonderheiten bei einer anmutigen Insel vereinten, spielte sich auf zweien verschiedenen Ebenen. Auf der einen Seite trieben Meerjungfrauen in mit Muscheln und Blumen angereicherten, plissierten Kleidern, die an sich verflüchtigende Flossen denken ließen, im Wasser. Bei Anzügen kamen femininer Stoff wie der Jacquardstoff in Muschelmusterung und maskuliner Schnitt zusammen. Auf der anderen Seite hatten mit Korallen bestickte Kleider und Blusen mit einem auffälligen unregelmäßigen, rot-weißen Vichy-Muster eine gewisse Erdung. Pailletten waren die Stars beziehungsweise Sterne, wenn sie sich auf weißer Spitze befanden, was sich bei gestreiftem Doppelstricke nicht anders verhielt. Große Schleifen verstärkten ein kleines Kleid, während die Spitze auf Baumwolle und Seidenorganza eine Gelbtönung annahm. Pastelltöne wie Rosa, Aquamarinblau und Himmelblau waren ebenso wie optisches Weiß ideal zur Ausmalung einer paradiesischen Lagune. Abendkleider und Hosen mit seitlichen Rüschen betonten die natürliche weibliche Form. Wie in jedem guten Märchen trugen die wunderschönen, verträumten Heldinnen handgefertigte kronenförmige Kopfbedeckungen.
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