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Hossa, hossa!

Mode aus Mexiko in Berlin

Große Augen – die Mannequins Anne Peck und Lucy vor der Modenschau „MARCEL OSTERTAG“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 2. August 2016
Das Kronprinzenpalais in Berlin ist in der Modewoche der örtliche Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „DER BERLINER MODE SALON“, die sich zusehends emanzipiert von der Veranstaltungsreihe „Mercedes-Benz Fashion Week BERLIN“, deren Zentrum wiederum regelmäßig das Zelt hinter dem Brandenburger Tore und ausnahmsweise das Erika-Hess-Eisstadion ist. Abseits dessen kommen genug passable Räumlichkeiten für eine Modepräsentation in Betracht. Eine solche geeignete Stätte war am 30. Juni 2016 ein provisorischer Laden (Pop-up Shop) in der Nähe des Hackeschen Marktes, wo unter dem Motto „DIME | MEXICO FASHION DESIGN“ die Kollektionen sechzehner mexikanischer Marken aus den Bereichen Damenoberbekleidung, Herrenoberbekleidung, Lingerie, Schuhwerk und Schmuck dank erfrischender Cocktails in gemütlicher Atmosphäre im einzelnen in Augenschein genommen werden konnten.

Im Kronprinzenpalais präsentierten am 30. Juni 2016 die Berliner Modeschöpferinnen Annelie Augustin und Odély Teboul ihre Kollektion für den Frühling und Sommer 2017. Das deutsch-französische Duo, das seinen eigentümlichen Stil als „Pop-Punk-Couture“ bezeichnete, führte einen mal strukturierten, mal psychedelischen Dialog sowohl zwischen Schwarz und Farbe als auch zwischen Schwere und Feinheit. Ein beinahe „kitschig-ironischer“ Hauch Farbe an filigranen Texturen, punkige Verzierungen und Anspielungen auf die Sportkleidung prägten die Kollektion. Körperbetonte Schnitte für eng anliegende Kleidungsstücke bestimmten die Silhouetten. Minikleider, Bikerjacken mit opulentem Nietenbesatze und Bodysuits aus Spitze waren lasziv, glimmernd, glamourös und sexy. Weiteres Material war strapazierfähiger Serge de Nîmes. Zur Modepräsentation spielte die Berliner Musikgruppe „WALLS & BIRDS“.

Im Theater „ADMIRALSPALAST“ stellte der Münchener Modeschöpfer Marcel Ostertag seine Kollektion „Air“ vor. Dieser vierte Teil der Elementenreihe bildete das Ende des Naturzyklus. Luft stand für den modernen Zeitgeist, fand sich in den Dessins wieder und gab der Trägerin eine nonchalante Leichtigkeit und Anmut, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren, denn die Erdung beziehungsweise Bodenhaftung war Marcel Ostertag sehr wichtig. So legte er Wert auf eine nachhaltige Herstellung. Die Kollektion war vielseitig. Leichte Chiffonkleider wurden mit lässigen Mänteln und Westen aus Seide kombiniert. Daneben tauchten locker geschnittene Blusen aus bedruckter Seide, schwingende Tageskleider, Bundfaltenhosen, Shorts, Blousonjacken, Maximäntel und Kaftane auf. Das Poloshirt war derjenige Klassiker, dem Marcel Ostertag diesmal ein neues Gesicht gab, indem er es nach der Devise „Sportswear trifft Couture“ modernisierte und veredelte, ohne ihm den sportlichen und zeitlosen Charakter zu nehmen. Auch an den Drucken in Gestalt von Wolkenhaufen und galoppierenden Pferden war das Kollektionsthema abzulesen; für den abendlichen Glamour sorgten die satt auf Crêpe de Chine gedruckten, kräftigen Farben wie Blau, Grün, Rosa, Weiß und Schwarz. Was das Schuhwerk anbelangte, arbeitete Marcel Ostertag mit dem Händler „TAMARIS“ zusammen.


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