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Aus dem Boudoir

Neues von der Modemarke „ALBERTA FERRETTI“

Ernste Miene – die Modenschau „ALBERTA FERRETTI“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 2. Mai 2016
Die Mailänder Modeschöpferin Alberta Ferretti war über eine lange Zeit eine Spezialistin für Tüll, Spitze und Stickereien, wobei sie nie darauf bestand, besonders avantgardistisch zu sein. Schöne Kleider waren ihr genug. Ihre am 24. Februar 2016 im Palazzo Serbelloni präsentierte Kollektion für den Herbst und Winter 2016/2017 war insofern leicht und zart.

Anleihen holte Alberta Ferretti aus der Lingerie. Spitzenunterwäsche übertrug sie in einen schräg geschnittenen Seidenmantel unter Verwendung eines auffallenden Absinthtones. Tüllstücke faßte sie für unstrukturierte Kittel mit der Leichtigkeit von Nachthemden zusammen. Herrenpyjamas verwandelte sie in Jumpsuits mit tropfenförmiger Taillierung. Unter Betonung der Lebensdevise, die Nacht zum Tage zu machen, erschienen Schlafzimmerpantoffel sowohl in flacher Version als auch mit Stilettoabsätzen. Mit dieser Idee bespielte Alberta Ferretti zwar nicht als erste unter den Modeschöpfern den Laufsteg, sie zeigte aber mit ihrer neuen Kollektion, daß sie das nötige Talent hatte, um die Idee optisch wirkungsvoll umzusetzen. Davon abgesehen, setzte sie steingrauen Wollstoff in einem trägerlosen Kleide ein, verzierte es mit bunten Blumen- und Vogelstickereien und garnierte alles mit einer übergeworfenen Pelzstola. Nun ist Grau als Farbton für Abendkleidung eher ungewöhlich, doch gab es nach Alberta Ferrettis Vorgabe keine festen Regeln.


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