Das Mailänder Modehaus „ETRO“ hat eine Tradition in der Verwendung eigener Stoffe. Um das Edle dieser Stoffe in der Kollektion für den Frühling und Sommer 2016 hervorzuheben, setzte die Modeschöpferin Veronica Etro auf besonders weiche, fließende Silhouetten. Da sich Veronica Etro nicht als „süße Person“ sieht, wollte sie auch keine „süße“ Kollektion entwerfen. Um dies zu gewährleisten, blickte sie auf die Welt des Ballettanzes, insbesondere auf die athletische Kraft der Tänzer wie Anna Pawlowna Pawlowa oder Wazlaw Fomitsch Nischinski. Das Ballett als Inspirationsquelle zeigte sich bei Faltenröcken, Stufenröcken, gewickelten Tops, Schlafröcken/Hausmänteln, Rüschen, Volants, Schleifen und Ballerinas.
Märchenhafte Spitze für romantische Volkstrachten, Stickereien und Blumenmotive für Chiffonkleider waren weitere herausragende optische Momente. Ein gehäkeltes, mit Kurzwarenbändern durchwobenes Top und ein mit von Hand gemalten Blüten versehenes Ledertop bewiesen die Höhe der Kunstfertigkeit. Ein Ausdruck der Stärke als Kontrapunkt ging von Bomberjacken und schräg geschnittenen Kordelzug-Jogginghosen aus. Die eher gedämpften Farbtöne sollten die Kollektion nicht allzu jugendlich wirken lassen. Die geschickte Zusammenführung von Kraft und Zartheit ließ das Publikum in der Tagungsstätte „Palazzo Del Ghiaccio“ nicht unbeeindruckt. Mit der Kollektion „Nomadic Garden“ kehrte man in gewisser Weise zu seinen Wurzeln zurück.