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Das Land des Lächelns

Mode aus China in Mailand

Das Finale der Modenschau „ETRO“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 5. November 2015
Der Veranstaltungsreigen der Mailänder Modewoche bietet auch Modeschöpfern aus fernen Ländern und Kulturen eine Plattform, um das Potential ihrer Kreativität in Europa bekanntzumachen. In dieser Saison arbeitete die Camera Nazionale della Moda Italiana mit ihrem chinesischen Pendant zusammen. So ergab sich für die Modeschöpfer Huizhou Zhao und Li Xiao yan am 25. September 2015 die Gelegenheit, ihre jeweilige Kollektion nacheinander im Palazzo Reale zu präsentieren und das Publikum zu begeistern.

Das Mailänder Modehaus „ETRO“ hat eine Tradition in der Verwendung eigener Stoffe. Um das Edle dieser Stoffe in der Kollektion für den Frühling und Sommer 2016 hervorzuheben, setzte die Modeschöpferin Veronica Etro auf besonders weiche, fließende Silhouetten. Da sich Veronica Etro nicht als „süße Person“ sieht, wollte sie auch keine „süße“ Kollektion entwerfen. Um dies zu gewährleisten, blickte sie auf die Welt des Ballettanzes, insbesondere auf die athletische Kraft der Tänzer wie Anna Pawlowna Pawlowa oder Wazlaw Fomitsch Nischinski. Das Ballett als Inspirationsquelle zeigte sich bei Faltenröcken, Stufenröcken, gewickelten Tops, Schlafröcken/Hausmänteln, Rüschen, Volants, Schleifen und Ballerinas.

Märchenhafte Spitze für romantische Volkstrachten, Stickereien und Blumenmotive für Chiffonkleider waren weitere herausragende optische Momente. Ein gehäkeltes, mit Kurzwarenbändern durchwobenes Top und ein mit von Hand gemalten Blüten versehenes Ledertop bewiesen die Höhe der Kunstfertigkeit. Ein Ausdruck der Stärke als Kontrapunkt ging von Bomberjacken und schräg geschnittenen Kordelzug-Jogginghosen aus. Die eher gedämpften Farbtöne sollten die Kollektion nicht allzu jugendlich wirken lassen. Die geschickte Zusammenführung von Kraft und Zartheit ließ das Publikum in der Tagungsstätte „Palazzo Del Ghiaccio“ nicht unbeeindruckt. Mit der Kollektion „Nomadic Garden“ kehrte man in gewisser Weise zu seinen Wurzeln zurück.


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