Im Hofe der Kirche Sant’Ambrogio präsentierte die Modeschöpferin Daniela Gregis aus Bergamo ihre neue Kollektion „abirinzà“. Sie nahm ihre Gäste mit auf einen Spaziergang durch textile Landschaften. Das Blau der Nacht, das Rosa des Sonnenunterganges sowie das Gelb und Orange des Strohes umgaben die Baumwoll- und Flachsfelder. Gewiß befanden sich dort auch ein paar Maulbeerbäume für die unverzichtbare Seide. So wie die Spaziergängerinnen Strohhüte zu ihren Kleidern mit Halbquer- und Geradstichen trugen, war auch ein einziger Spaziergänger in seinem Anzuge behütet. Flache Schnürschuhe, Ballerinas und Clogs bildeten das für den Feldweg passende Schuhwerk. Dieser Spaziergang bildete eine weitere Seite im Lebensalbum der Naturfreunde. Alle Stoffäden waren sozusagen mit Erinnerungen daran verflochten.
Auch die Besucher des eigenen Schauraumes der Marke „PORTS 1961“ konnten sich auf eine Reise begeben, galt es doch zwecks Entspannung und Erholung einen Sommerausflug an den Strand zu unternehmen. Die Modeschöpferin Nataša Čagalj hauchte der neuen Kollektion eine leichtere Sensibilität, Optimismus und Spontaneität ein. Die Kollektion richtete sich an eine Wanderin zwischen den Welten, das heißt zwischen der Wohnung in der Heimat und den Hotelzimmern in fremden Orten. Dem Ambiente des Reisezieles entsprach die Farbpalette: reines Weiß, Meerblau, Zitronengelb und Orange. Alle verwandten Stoffe wurden eigens für die Marke entwickelt. Für den Zeitvertreib mit der Familie Zinndruck und „fröhlicher“ Kartoffeldruck befriedigten das spielerische, fast kindliche Interesse der Wanderin an Verzierungen. Ein Gefühl der Leichtigkeit und Naivität beseelte alle Stücke, beispielsweise die Blusen, die um den Körper gewickelt und gebunden werden konnten. Blusen aus Baumwollpopeline und übergeworfene Oberbekleidung standen einem Nickerchen nicht im Wege.
Schräg geschnitte Unterkleider aus gewaschenem Satin waren weich und leicht genug, um darin zu schlafen, während Strick eher ausgefranst daherkam. Fil Coupé fiel als weiteres Material auf. Netzkleider griffen florale Formen auf. Der Geist der Laune und Möglichkeit steckte im Aufeinandertreffen verschiedener Strickgewebe und in der Verbindung vielfältiger Streifen. Die „städtischen Uniformen“ waren hingegen weich und erhaben durch den Einsatz handwerklicher Elemente, und zwar von den Glas- und Tonknöpfen, über gewebten Bast bis zu den mit der Hand genähten und gehäkelten Details der Schuhe. Alle Stücke der Kollektion verband letztlich das Prinzip der individuellen Auswahl und Flexibilität, um sie entweder einzeln tragen oder frei miteinander kombinieren zu können. Insofern erübrigte sich eine strikte Trennung in Tages- und Abendkleidung.