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Wie die Faust aufs Auge

Bodenständigkeit in der Mode

Das Finale der Modenschau „FAUSTO PUGLISI“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 2. November 2015
Um das Publikum auf Dauer nicht mit immer gleichen Ideen zu langweilen, muß ein Modeschöpfer wandlungsfähig sein. Als der Mailänder Modeschöpfer Fausto Puglisi vor dreien Jahren in der Mailänder Modewoche erschien, machte er sich mit ausgefallenen Stickereien einen Namen. Mit der Kollektion für den Frühling und Sommer 2016 wagte er nunmehr einen Schritt von den typischen Verzierungen weg in eine neue Richtung.

Unter Berufung auf die Pariser Modeschöpferin Germaine Émilie Krebs beziehungsweise ihr Modehaus „Madame Grès“ und auf den New Yorker Modeschöpfer Roy Halston Frowick setzte Fausto Puglisi Seidenjersey in bewundernswerter Weise geschmeidig und fließend ein. Daneben ließ er mit einer elfenbeinfarbigen drapierten Robe an ein asymmetrisches Cape einer antiken griechischen Statue denken. Für eine gepflegte Erscheinung sorgten auch die Bänder der Badeanzugstops. Helle Farbkombinationen – Rot, Blau und Weiß – machten die Sache rund. Fausto Puglisi mixte Muscheln mit Bahnen aus mehrfarbigen Strass-Steinen; dazu gesellten sich in Italien hergestellte Intarsienstrickwaren. Eine weitere gelungene Kombination waren die Cowboystiefel zu Miniröcken und langen Kleidern, was die Mannequins bodenständig-selbstbewußt, tatkräftig und ein bißchen frech aussehen ließ. Die neue Kollektion, die er am 23. September 2015 im Teatro Alcione beziehungsweise Teatro Versace präsentierte, bedeutete jedoch nicht eine vollständige Abkehr von den Stickereien; hier und da tauchten sie in neuer Wendung wieder auf.


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