Resquiat in pacem

Das Ende der Prêt-à-porter-Woche

Ein königlicher Sarkophag – Ambiente der Modenschau „ALLUDE“  (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 10. April 2014

Die unzähligen Veranstaltungen der Pariser Modewoche sorgen so für anhaltende Kurzweil, daß man, kaum daß jene begonnen hat, sich wundert, daß das Ende naht.

Die Münchener Modeschöpferin Andrea Karg macht Kleidung für Frauen, die hohe Standards gewohnt sind und sowohl mit Leidenschaft als auch mit lebhafter Anmut als auch mit Eleganz durchs Leben gehen. Am 5. März 2014 präsentierte sie die Kollektion „Aristo Bohemian“ ihrer Marke „ALLUDE“ im Palais des Beaux Arts. Hinter der neuen Herbst/Winter-Kollektion stand der zeitgenössische weibliche Geist, denn die Kollektion richtete sich an starke weibliche Persönlichkeiten.

Bei der Handwerkskunst übernahm Andrea Karg traditionelle Techniken und brachte sie in die Gegenwart, wobei zugleich die Zeichnung stärker als je zuvor der Haute Couture nahekam. Dabei durfte die klare Handschrift der Marke „ALLUDE“ mit opulenten Borten und Zöpfen nicht verlorengehen, und zwar unter voller Nutzung der Strukturen und Möglichkeiten der rohen Kaschmirwolle. Die faszinierenden unregelmäßigen Oberflächen rührten von den handgenähten Details, Fransen und handgestrickten Elementen her. Die gedämpfte Farbpalette beihaltete Schwarz, Weiß, Grau und Braun in verschiedenen Schattierungen, welche die kunstvollen Strukturen wunderschön zu betonen vermochten. Jedes Stück war einzigartig, aber alle Stücke folgten nach Andrea Kargs Vorgabe einer klaren Linie und gehörten zusammen.

Für Andrea Karg sollte die Kollektion wie eine moderne Form der Rüstung sein, in der es sich sicher und bequem durchs Leben navigieren ließ, das heißt die richtige Kleidung für die moderne Frau in der täglichen Herausforderung zwischen berulicher Karriere und Mutterschaft. Eleganz, Anmut, Leistung, Scharfsinn und Tradition waren demnach auszugleichen. Die Kollektion hatte eine feste Struktur und feminine Silhouette, doch ohne die Trägerin in irgendeiner Weise einzuschränken. Die Sehnsucht nach Sicherheit und der Reiz des Luxus waren keine Gegensätze. Andrea Karg legte Wert darauf, daß sie mit der Kollektion nicht nur Aufsehen rund um den Laufsteg erregen wolle, sondern sie selbige auch für das tägliche Leben konzipiert habe. Immerhin seien es die einzigartige Eleganz und der einzigartige Charme einer Person, welche die endgültige perfekte Note zu jedem Aufzug setzten.


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