In der Pariser Modewoche schlägt nicht nur die Stunde der etablierten Modeschöpfer. Auch der Nachwuchs macht mit Modepräsentationen auf sich aufmerksam.
Die Fédération
française de la Couture, du Prêt-à-Porter des
Couturiers et des Créateurs de Mode, welche
regelmäßig die meisten Veranstaltungen der Modewoche in
ihrem Kalender führt, schuf mit der Veranstaltung „designers
apartment“ eine Plattform, wo sich ausgewählte neue und in Paris
ansässige Modeschöpfer mit ihren Kollektionen vorstellen
können. Als gemeinsamer Schauraum gleich für mehrere
Modeschöpfer dient die Veranstaltungsstätte „Atelier
Richelieu“. In dieser Saison konnte man dort unter anderem den
Modeschöpfer der Marke „Iris Cantabri“, Guillaume Michel, und den
Modeschöpfer der Marke „y/project“, Yohan Serfaty, antreffen.
Wenngleich der Schauraum an mehreren Tagen der Modewoche
zugänglich war, bildeten der Sonntagnachmittag für die Presse
und der Sonntagabend mit der Cocktailparty de Höhepunkt. In Ruhe
konnten die Kleider indes am 3. März 2014 in Augenschein genommen
werden.
Die Pariser Modeschöpfer Wei Zhen und
Traoré Mossi stellten ihre Kollektion „Tristesse d’une pupille“
für den Herbst und Winter 2014 im Rahmen der Modeausstellung
„L’atelier de l’ange“ am 3. März 2014 in den Räumen der
Fédération Française du Prêt à Porter
Féminin aus. Von den verschiedensten Kulturen der Welt und der
Stadt des Lichts namens Paris inspiriert, verspüren sie die
nötige Kühnheit und Kreativität, um atypische und
anspruchsvolle Kleidung zu machen. Für die Künstler ist es
ebenso wichtig, ihre Kollektionen an symbolischen Orten der
Modemetropole Paris zu präsentieren und das kulturelle Erbe zu
pflegen. So hatte es schon Modepräsentationen im Palais
Brongniart, im Museum Rodin, in der Kirche Saint Pierre de Montmartre,
auf dem Friedhofe Père-Lachaise, in der Avenue Montaigne und
zuletzt im Kulturzentrum „LE CARROUSEL du Louvre“ gegeben. In Anlehnung
an die schwarze Romantik stellte die Kollektion eine dunkle und
übertriebene Vorstellung von der anderen Welt dar. Die Besucher
konnten nach der Intention der Modeschöpfer in einen zeitlosen
Raum eintauchen und die Welt der Künstler mit ihren verschiedenen
Vorschläge Kombination von Mode, Tanz und Bildnerei entdecken.
Jedes Stück der Kollektion stand in Beziehung mit plastischen
Werken, so daß jedes Bild eine wahre Geschichte über ihre
Schöpfer erzählte. Diese Kollektion entzog sich einer
eindeutigen Zuordnung. Sie gehörte weder zur [Haute] Couture noch
zur Prêt-à-porter-Mode; sie war vielmehr das ideale
Bindeglied dazwischen.