Zwischen Haute Couture und Prêt-à-porter

Junge Modeschöpfer drängen nach vorne

Finale der Modenschau „LEONARD“  (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 8. April 2014

In der Pariser Modewoche schlägt nicht nur die Stunde der etablierten Modeschöpfer. Auch der Nachwuchs macht mit Modepräsentationen auf sich aufmerksam.

Die Fédération française de la Couture, du Prêt-à-Porter des Couturiers et des Créateurs de Mode, welche regelmäßig die meisten Veranstaltungen der Modewoche in ihrem Kalender führt, schuf mit der Veranstaltung „designers apartment“ eine Plattform, wo sich ausgewählte neue und in Paris ansässige Modeschöpfer mit ihren Kollektionen vorstellen können. Als gemeinsamer Schauraum gleich für mehrere Modeschöpfer dient die Veranstaltungsstätte „Atelier Richelieu“. In dieser Saison konnte man dort unter anderem den Modeschöpfer der Marke „Iris Cantabri“, Guillaume Michel, und den Modeschöpfer der Marke „y/project“, Yohan Serfaty, antreffen. Wenngleich der Schauraum an mehreren Tagen der Modewoche zugänglich war, bildeten der Sonntagnachmittag für die Presse und der Sonntagabend mit der Cocktailparty de Höhepunkt. In Ruhe konnten die Kleider indes am 3. März 2014 in Augenschein genommen werden.

Die Pariser Modeschöpfer Wei Zhen und Traoré Mossi stellten ihre Kollektion „Tristesse d’une pupille“ für den Herbst und Winter 2014 im Rahmen der Modeausstellung „L’atelier de l’ange“ am 3. März 2014 in den Räumen der Fédération Française du Prêt à Porter Féminin aus. Von den verschiedensten Kulturen der Welt und der Stadt des Lichts namens Paris inspiriert, verspüren sie die nötige Kühnheit und Kreativität, um atypische und anspruchsvolle Kleidung zu machen. Für die Künstler ist es ebenso wichtig, ihre Kollektionen an symbolischen Orten der Modemetropole Paris zu präsentieren und das kulturelle Erbe zu pflegen. So hatte es schon Modepräsentationen im Palais Brongniart, im Museum Rodin, in der Kirche Saint Pierre de Montmartre, auf dem Friedhofe Père-Lachaise, in der Avenue Montaigne und zuletzt im Kulturzentrum „LE CARROUSEL du Louvre“ gegeben. In Anlehnung an die schwarze Romantik stellte die Kollektion eine dunkle und übertriebene Vorstellung von der anderen Welt dar. Die Besucher konnten nach der Intention der Modeschöpfer in einen zeitlosen Raum eintauchen und die Welt der Künstler mit ihren verschiedenen Vorschläge Kombination von Mode, Tanz und Bildnerei entdecken. Jedes Stück der Kollektion stand in Beziehung mit plastischen Werken, so daß jedes Bild eine wahre Geschichte über ihre Schöpfer erzählte. Diese Kollektion entzog sich einer eindeutigen Zuordnung. Sie gehörte weder zur [Haute] Couture noch zur Prêt-à-porter-Mode; sie war vielmehr das ideale Bindeglied dazwischen.


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