In der Modemetropole Paris liegen Beständigkeit und Veränderung dicht beieinander. Etliche Modeschöpfer bilden das Stammpersonal der Modepräsentationen. Einige Protagonisten kommen hinzu, während andere weggehen.
Die britische Modeschöpferin Corrie
Nielsen feierte mit ihrer Modenschau in der Veranstaltungsstätte
„SALON DES MIROIRS“ am 25. Februar 2014 ihre Premiere im Rahmen der
Veranstaltungsreihe „semaine des créateurs de mode“ als des
bedeutendsten Teiles der Pariser Prêt-à-porter-Woche. Wie
so oft bei Premieren verlief nicht alles zum besten. Die
künstliche Beleuchtung war mäßig; auch das durch die
großen Fenster einfallende Tageslicht reichte für gute
Aufnahmen der Photographen kaum aus. Nach geraumer Zeit rief ein
italienischer Photograph den Mannequins in englischer Sprache genervt
zu: „Lauft langsam wegen des verfickten Lichtes!“ Die widrigen
Umstände taten der in Richtung Couture gehenden Kollektion
„Berceau De L'humanite“ für den Herbst und Winter 2014 allerdings
keinen Abbruch. Für den indonesischen Modeschöpfer Tex
Saverio war es schon das zweite Mal. Er präsentierte seine neue
Kollektion im Hause des Französischen Automobilclubs an der Place
de la Concorde. Schwarz und Goldfarbe bestimmten die prachtvollen
Kleider. Ein Drahtgeflecht als Kopfputz, das wie sich windende
Schlangen aussah und so ans Haupt der Medusa erinnerte, kam hinzu.
Bei der Kreation ihrer neuen Kollektion
„AN ESCAPE TO THE MOUNTAINS“ schwebte der Pariser Modeschöpferin
Christine Phung ein Mädel aus den Bergen unterm nächtlichen
Sternenhimmel vor, von den „Elementen“ Fels, Schnee, Eis und Wald
umgeben sowie in einem süßen Schlummer versunken, bar jeden
Bewußtseins. Daraus ergab sich ein scharfer Kontrast zwischen der
Körperwärme im Innern und der bitteren Kälte
draußen. Einen Ausweg aus diesem „Delirium“ zeigte der
Flickenteppich aus applizierter Kaschmirwolle auf. Funkelnde Kristalle
imitierten den glitzernden Schnee. Jacquardgewebe in der Kombination
mit Federn und Schneeflockenspitze stand für die schneebedeckten
Berge, während plissierte Kleider mit digitalen Drucken in Gestalt
wilder Flammen die Vorstellungswelt der taumelnden Wanderin
widerspiegelten. Über allem prangte das Zitat der
französischen Architektin Charlotte Perriand: „Das Alltagsleben
lenkt uns von den wichtigen Dingen ab.“