Der Mailänder Modeschöpfer Antonio Marras schickte in der Mailänder Damenmodewoche gleich zwei Marken ins Rennen. Die neue Kollektion der Marke „antonio marras“ präsentierte er als Defilee am 22. Februar 2014 in der Veranstaltungsstätte „Garage Milano“. Für eine gruselige Stimmung sorgte der riesige Mond als Hintergrundmotiv im Zusammenspiele mit heulenden Wölfen auf etlichen Großbildschirmen entlang dem Laufstege, obwohl es noch Nachmittag und nicht schon Mitternacht war. Immerhin kamen zur Beruhigung die Mannequins völlig harmlos daher, obgleich der Wolf als Motiv auf den Pullovern wieder auftauchte. Der Abend stand ganz im Zeichen der Marke „ı’m ISOLA marras“. In Antonio Marras’ Atelier waren zum einen im Hinterhause ausgestellte Kleider und zum anderen im Keller von Mannequins vorgeführte Kleider zu sehen. Während es dabei im Hinterhause mit Gesprächen eher beschaulich zuging, wurde im Keller ausgelassen und mit Freude gefeiert, was nicht nur daran lag, daß es sich Antonio Marras nicht nehmen ließ, selbst auf die Bühne zu gehen, das Mikrophon zu ergreifen und mit der weiblichen Rockband voller Inbrunst zu singen – unter anderem das Lied „In The Name Of Love“ der Gruppe „U2“ –, sondern auch daran, daß die Mannequins in den Kleidern (!) wie die Gäste vor der Bühne, die Arme schwingend, tanzten und mitsangen. Mit den Wölfen im Hinterkopfe und den Vamps vor Augen hätte man glatt an den Tanz der Vampire denken können. Der Klassiker der Gruppe „Queen“ namens „We Will Rock You“ traf letztlich die Stimmung genau; die Leute waren am Ende der Veranstaltung gegen Mitternacht durch und durch gerockt. So stellt man sich eine rundherum gelungene Modeparty vor.

Technische Innovation war hingegen das Gebot bei den Ledertaschen der Marke „L'ED EMOTION DESIGN“, deren neue Kollektion „OUT OF THE DARK“ als Modeinstallation in einer Kunstgalerie gezeigt wurde. Der obere Raum beherbergte einen Teil der Taschen, der in herkömmlicher Weise auf Holzblöcken stand oder lag. Der untere Raum nahm den anderen Teil der Taschen auf, indem er um auf dem Boden oder auf Theken verstreute, teils umgekippte Plastikpyramiden gruppiert war; hinzu kamen die von der eingesetzten Beleuchtung ausgehenden Hell-Dunkel-Effekte. Das Kunstwerk der Anordnung stammte von der französischen Installationskünstlerin Joanie Lemercier. Der Clou bei den Taschen der Modeschöpferin Sara Giunti bestand zu guter Letzt darin, daß sie mit Leuchtkörpern im Innern ausgestattet waren, so daß den Taschen beim Öffnen buchstäblich ein Licht aufging.