Spieglein, Spieglein an der Wand

Mode aus Australien in Paris

Die Veranstaltungsstätte „SALON DES MIROIRS“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 6. November 2013

Unter den Modeschöpfern, die in Paris ihre „Prêt-à-Porter“-Kollektionen für den Frühling und Sommer 2014 präsentierten, befanden sich auch Australier.

In der Veranstaltungsstätte „SALON DES MIROIRS“ zeigte die Modeschöpferin Collette Dinnigan am 30. September 2013 ihre neue Kollektion „Both Sides Now“. Die Kollektion reflektierte ihre Vielseitigkeit bei der Kombination von Stoffen, insbesondere bei der Verwendung der Cool Wool der Marke „Woolmark“ an sechsen Kleidungsstücken. Collette Dinnigan wollte damit klarmachen, daß Wolle nicht nur etwas für die kalte Jahreszeit ist. Ihr Credo lautete: „Es gibt so viele Möglichkeiten, mit Cool Wool zu arbeiten – ein endloser Spielraum, was mit dieser Naturfaser getan werden kann.“ Die Kollektion war ein emotionaler Kontrast, und zwar ein Kontrast der Farben, Formen, Haltungen, Stimmungen. Bei den Wollfarben standen sich Flamingorosa und tiefes Meergrün gegenüber nach der Devise „Weich und dennoch stark. Sanft, aber mit Zuversicht“. Scharlachrote Büstenhalterträger schimmerten durch weich fließende, drapierte Wollkleider hindurch. Die Kleider selbst schmückten helle Blumenapplikation.

Für Collette Dinnigan bedeutete dies moderne Eleganz, doch mit einer Spur Jugendlichkeit. Alles in allem erlebte das Publikum eine Rückblende darauf, wie alles begonnen hatte. Lingerie hatte sie zu den Kleidern inspiriert. Nun lauerten unter den Kleidern kesse Dessous dem Betrachter auf. Für die Modenschau, mit der Collette Dinnigan zugleich ihr achtzehntes Jahr auf der Pariser Modewoche feierte, erhielt sie Unterstützung vom Stylisten Beth Fenton, der regelmäßig für namhafte Modezeitschriften arbeitet. Die Frisuren verantwortete James Pecis, der sonst eng mit dem Modephotographen Mario Testino zusammenarbeitet. Für Collette Dinnigan liefen bekannte australische Mannequins wie Claire Collins, Madison Brown und Holly Rose. Unter den Gästen befanden sich übrigens die Photographin Ellen von Unwerth und das Mannequin Poppy Delevingne, eine Schwester des mittlerweile als „neue Kate Moss“ gefeierten Mannequins Cara Delevingne. Ellen von Unwerth nahm sich nebenher die Zeit, um die Räumlichkeiten zu photographieren.

Eine Modeinstallation veranstaltete diesmal die spanische Modeschöpferin Amaya Arzuaga. Es war eine Aufführung in mehreren Akten, wobei jeder Akt daraus bestand, daß auf der Galerie in der Halle des Cervantes-Institutes sechs Mannequins einzeln nacheinander erschienen, dann gemeinsam, den Betrachtern unten zugewandt, eine Reihe am Geländer bildeten und dann als geschlossene Formation abmarschierten. Die Farbpalette der neuen Kollektion war reichhaltig: weiß, schwarz, hochrot, goldgelb, zitronengelb, grasgrün. Lange voluminöse Hosen kamen ebenso vor wie Miniröcke und gleich kurze Tageskleider. Der portugiesische Modeschöpfer Luis Buchinho empfing seine Gäste in der Halle der Veranstaltungsstätte „Le Laboratoire“ zum Défilé. Er setzte ebenfalls auf Weiß und Schwarz, ergänzte den Farbumfang seiner Kollektion aber mit Kornblumenblau, Beige und einem mittleren Grau. Die Hosen waren entweder dreiviertellang wie in Kombination mit # oder siebenachtellang wie bei den Hosenanzügen; die Tageskleider mit I-Silhouette reichten bis an die Waden, während die Falten werfenden Röcke ein Miniformat hatten. Generell fiel Luis Buchinhos’ Neigung zur Asymmetrie auf.

Auf der Modemesse „TRANOÏ“ hatte der italienische Modeschöpfer Cristiano Burani wie in den vergangenen Saisons einen Stand im Hause „Espace Montaigne“. Die leichten Kleider führte diesmal ein dunkelhäutiges Mannequin vor, wodurch die leuchtenden Farben der Kleider besonders zur Geltung kamen. Die Präsenz in Paris ist Cristiano Burani zwar wichtig, aber der Höhepunkt bleibt freilich die eigene Modenschau in Mailand innerhalb der Veranstaltungsreihe „Milano Moda Donna“. So steht die nächste Modenschau für Februar 2014 an …


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