Mode und Protestkultur

Die Pariser Modewoche endet umweltpolitisch

Einsatz für die Mode auf der Party der Modeschöpferin Fátima Lopes (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 4. April 2013

Eigentlich ist die Pariser Prêt-à-porter-Woche viel zu kurz. Kaum daß sie begonnen hat, endet sie schon; so schnell vergeht die Zeit. Dies ist jedenfalls der Eindruck angesichts der Kurzweil bei den zahlreichen spannenden Veranstaltungen und Ereignissen.

Als Garant für elegante und feminine Mode erwies sich einmal mehr der russische Modeschöpfer Valentin Yudashkin. Am 4. März 2013 präsentierte er seine Kollektion für den kommenden Herbst und Winter im Salon Impérial des Hotels „THE WESTIN PARIS“. Besonders die silbergrauen Kleider, teilweise mit Verzierungen in der Art von Eiskristallen, machten die Modelle zu Schneeköniginnen und Eisprinzessinnen. Die französische Modeschöpferin Sophie Albou zeigte die neue Kollektion der Marke „PAUL & JOE“ am 5. März 2013 im Palais de Tokyo. Bei ihr galt wieder die Grundregel, daß alles mit allem kombiniert werden darf. Gleichwohl bestand eine häufige Kombination aus 7/8-Hose und mittellangem Mantel. Die neuen Kleider der spanischen Modeschöpferin Amaya Arzuaga waren am 4. März in den Sälen des Gebäudes der Botschaft des Königreiches Spanien zu sehen. Schwarz, Grau und Orange bildeten das farbliche Gerüst ihrer Kollektion.

Nachdem die portugiesische Modeschöpferin Fátima Lopes am 4. März 2013 auf der eigenen Party ihr brandneues Parfum „be mine“ vorgestellt hatte, folgte am 5. März 2013 ihre Modenschau in der Halle der Maison de la Chimie. Erneut gaben die Kleider viel Haut frei. Schwarz und verschiedene Blautöne kamen in Kombination vor. Einen Saal des Hotels „HÔTEL de CRILLON“ hatte sich der libanesische Modeschöpfer Basil Soda wieder für seinen vom 2. März 2013 bis zum 6. März 2013 geöffneten Schauraum gesichert. Dort konnten zum einen seine neuen Kleider an Kleiderständern betrachtet werden. Zum anderen erweckte ein ukrainisches Modell auf Wunsch eigens ausgewählte und dann am Leibe getragene Kleider mit ihrer natürlichen und charmanten Art zum Leben. Hier hatte der Gast die Wahl zwischen blauen und cremefarbenen Abendroben sowie schwarzen und blutroten kurzen Tageskleidern.

Mode aus deutschen Landen ist im Kommen. Die Münchener Modeschöpferin Andrea Karg ließ die neue Kaschmirkollektion ihrer Marke „ALLUDE“ im Palais de Tokyo am 6. März 2013 von weiblichen und männlichen Modellen vorführen. Für die Marke „ODEEH“ schickten die Giebelstädter Modeschöpfer Otto Drögsler und Jörg Ehrlich am 4. März 2013 schwarze, blaue und orange Kleider über den Laufsteg der Veranstaltungsstätte „Garage Turenne“. Anders als bei den übrigen Modeschöpfern wurde die Rocklänge hier auf Kniehöhe festgelegt.

Vor der Modenschau der Marke „SAINT LAURENT“ tauchte vor dem Grand Palais am 4. März 2013 ein Demonstrant auf, der dem verstorbenem Modeschöpfer Yves Saint-Laurent wie ein Zwillingsbruder ähnelte; sein Anliegen war es, mit einer großen Abbildung seines Idols auf dessen Leistungen für die Entwicklung der Mode aufmerksam zu machen. Am nächsten Tage kam es zu einer Demonstration anderer Art. Eine Protestaktion französischer „Greenpeace“-Aktivisten unter anderem gegen die laut ihren Angaben verwandten toxischen Farben beziehungsweise gefährlichen Färbetechniken bei der Herstellung von Kleidern der Marke „CHANEL“ machte den Platz vor dem Grand Palais vor und während der Modenschau drinnen zu einer Hochsicherheitszone. Der Eingangsbereich zur Modenschau des Modeschöpfers Karl Lagerfeld war anders als in den Vorjahren weiträumig abgesperrt worden; zudem gab es elektronische Sicherheitsschleusen. Dagegen verlief der Protest mit den aufgehängten Transparenten durchaus friedlich. Mit der abendlichen Modenschau der Marke „LIE SANG BONG“ endete am 6. März 2013 die Veranstaltungsreihe „semaine des créateurs de mode femme automne hiver 2013/2014“.


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