Die Topographie der Leidenschaft

Neues aus der Modemetropole Paris

Die Modenschau „PEACHOO+KREJBERG“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 1. April 2013

Vom 26. Februar 2013 bis zum 7. März 2013 stand Paris wieder ganz im Zeichen der Prêt-à-porter-Mode. Zahlreiche Modeschöpfer stellten einem interessierten Fachpublikum ihre Ideen für den Herbst und Winter des Jahres 2013 vor. Mit Modenschauen, Messen, Schauraumpräsentationen und Parties erwartete die Besucher ein vielseitiges Programm.

Nachdem die Veranstaltungsreihe „semaine des créateurs de mode femme automne hiver 2013/2014“ der Chambre Syndicale du Prêt à Porter des Couturiers et des Créateurs de Mode mit der Modenschau der Marke „MOON YOUNG HEE“ am 26. Februar 2013 begonnen hatte, wurde in der Veranstaltungsstätte „Garage Turenne“ die neue, futuristische Kollektion der von den in London ansässigen chinesischen Brüdern Eri Chu und Philip Chu im Jahre 2003 geschaffenen Marke „GROUND-ZERO“ gezeigt. Sie nahmen die Besucher mit auf eine Reise ins Weltall. Die kurzen Kleider, Hosenanzüge und Pullover wiesen meist ein blau-weiß-rotes Muster mit geometrischen Figuren auf. Besonderer Blickfang und Ausdruck einer optimistischen Grundhaltung waren die Schriftzüge auf den Kleidern wie „Love Brigade“. So sieht wohl die ferne Zukunft aus.

Was die Modeveranstaltungen in Paris für den Besucher so angenehm macht, sind die Freude, Begeisterung und Gastfreundlichkeit, mit denen die Mitwirkenden ihrer Arbeit nachgehen und so für eine gute Atmosphäre sorgen. Besonders authentisch tritt diese Haltung hinter den Kulissen, wo die Modelle und Kleider für die Vorführung hergerichtet werden (Backstage), zutage, da es noch nicht auf den einstudierten, inszenierten Auftritt ankommt. In Berlin, wo die Modelle meistens gelangweilt auf ihren Auftritt warten und die Photographen eher ignorieren, herrscht meistens eine Stimmung wie auf einer Beerdigung. Dagegen ist in Paris – wie übrigens auch in Mailand – stets die Leidenschaft der Beteiligten zu spüren, wenn beispielsweise die Modelle bereitwillig für Aufnahmen zur Verfügung stehen. Ein Paradebeispiel waren die Vorbereitungen auf die Modenschau der Marke „PEACHOO+KREJBERG“ in derselben Veranstaltungsstätte am 27. Februar 2013. Die Modelle waren zu allerlei Schabernack bereit. Eine amerikanische Modellagentin, die das muntere Treiben an den Schminktischen, Kleiderständern und Büfettischen verfolgte, war begeistert von der guten Stimmung. Was den Laufsteg anging, dominierte Schwarz bei den Kleidern nach den Entwürfen des Modeschöpfers Peachoo Datwani aus Indien und des Modeschöpfers Roy Krejberg aus Dänemark, die sich im Jahre 2004 in Paris zusammengetan hatten.

Noch am 26. Februar 2013 präsentierte die japanische Modeschöpferin Junko Maeda im Hotel „LE MEURICE“ ihre Ideen für den kommenden Herbst und Winter; darunter befanden sich Kostüme und Hosenanzüge, die auffällig gemustert waren, und zwar entweder mit geraden Steifen oder mit Zick-zack-Streifen. Kurz danach sorgte der Pariser Modeschöpfer Christophe Guillarmé in dem aus der Belle Époque stammenden Club „Balajo“ für mondänes Flair, als er die Modelle in vornehmlich roten Abendroben durchs Publikum lustwandeln ließ.


Weitere Bilder


█ INHALTSVERZEICHNIS █ KALENDER █ IMPRESSUM