Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles

Edle Kleider in Paris

Blick durchs Fenster auf die Modenschau „SHARON WAUCHOB“ (Bild: Christian Janssen)

Von Christian Janssen — 4. Januar 2013

Was die Pariser Modewochen so reizvoll macht, ist die Symbiose aus hochwertiger Mode und vielseitiger Architektur. In Paris sind fast alle europäischen Baustile, die einer Modepräsentation erst das gewisse Etwas verleihen, vorhanden. So vermag das richtig gewählte Interieur einer Veranstaltungsstätte die Stoffe, Schnitte, Silhouetten der Kleider zu betonen und damit der kreativen Idee ihres Schöpfers mehr Geltung zu verschaffen.

Ein Höhepunkt der Prêt-à-porter-Woche vom 25. September 2012 bis zum 3. Oktober 2012 war die Modenschau der Marke „A. F. VANDEVORST“ am 28. September 2012. Die belgischen Modeschöpfer Filip Arickx und An Vandevorst verwandelten die Salons der Veranstaltungsstätte „Hôtel France-Amériques“ in ein prächtiges Fest von Farben und Materialien. In das Rokokointerieur fügten sich die teilweise mit Goldfarbe gezierten Gesichter und Oberkörper der Modelle harmonisch ein. Bei den Farben dominierten Schwarz, Weiß, Silbergrau, Chamoisfarbe und Rubinrot. Die schräg übers Gesicht gezogenen transparenten Fedora-/Trilby-Hüte rundeten den kecken und gleichermaßen stattlichen Auftritt ab.

Der aus der Bundesrepublik Deutschland stammende und in Paris arbeitende Modeschöpfer Lutz Hülle überraschte nach seiner letzten monochromen Kollektion das Publikum nun am 27. September 2012 im Museum „Les Beaux-Arts de Paris“ mit einer Palette aus Schwarz, Weiß, Narzissengelb, Grasgrün und Fliederfarben. Kaum daß die Modelle den Laufsteg verlassen hatten, verwandelte sich der Innenhof in einen Tummelplatz von Medienleuten, geladenen Gästen und Schaulustigen, denn es sollte sogleich die Modenschau der Marke „LANVIN“ folgen; unermüdlich liefen Hostessen umher und verteilten Modezeitschriften an die Anwesenden, um ihnen die Wartezeit angenehmer zu gestalten. Dies ist das Besondere an Paris: die Mode wird zelebriert. Die Pariser Modeschöpferin Anne Valérie Hash präsentierte am 28. September 2012 im Kunstzentrum „Palais de Tokyo“ ihre Ideen für den Frühling und Sommer 2013. Bei ihr herrschten Hosenanzüge, Hosenkombinationen und schulterfreie Kleider vor.

Die Modepräsentationen in der Pariser Modewoche bestehen nicht nur aus Modenschauen, sondern auch aus Messepräsentationen. Eine der führenden Modemessen ist die Messe „TRANOÏ FEMME“, die sich regelmäßig auf die Veranstaltungsstätten „CARROUSEL DU LOUVRE“, „Palais de la Bourse“ und „Espace Montaigne“ erstreckt. Ein Präsentationsstand auf einer Messe hat gegenüber einer Modenschau den Vorteil, daß man die Kleider in Ruhe betrachten und die Modeschöpfer ohne Hektik sprechen kann. In der Zeit vom 28. September 2012 bis zum 1. Oktober 2012 wurden in den vorgenannten Stätten die neuen Kollektionen unzähliger Modemarken ausgestellt. Einer der beteiligten Modeschöpfer war der Italiener Cristiano Burani. Er hatte seine Kleider schon im Juli 2012 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mercedes-Benz Fashion Week BERLIN“ den Berlinern gezeigt.


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